Punta Arenas

Published on 10 December 2023
Updated on 10 December 2023
3 min read
Antarktis
Punta Arenas

Nach einer entspannten Nacht im Hotel habe ich die anderen Kollegen, mit denen ich in die Antarktis einreisen werde beim Frühstück getroffen. Diese waren bereits am Nachmittag gelandet und nicht erst so spät wie ich.

Die Kollegen mit denen ich einreisen werde, sind nicht vom DLR, sondern von Vertex Antennentechnik. Diese Firma hat vor ca. 30 Jahren unsere Antenne in der Antarktis gebaut. Dieses Jahr steht das Upgrade aller Komponenten in der Antenne an, dafür wurde Vertex erneut beauftragt und wird die entsprechenden Arbeiten mit unserer Unterstützung ausführen.

Aber, da wir so schnell nicht in die Antarktis kommen, hatten wir etwas Zeit. Zuerst haben die Kollegen von Vertex aber einen spannenden Plan gehabt. Sie haben eine kleine Antenne gebaut, um zu Weihnachten die Sendung eines speziellen Radiosenders zu empfangen. Dieser sendet nur zu bestimmten Anlässen auf einer speziellen Frequenz von 17.2KHz. Das besondere: Der Sender steht in Schweden und wurde 1923 ursprünglich gebaut, um eine Möglichkeit zu haben mit Amerika via Kurzwelle zu kommunizieren. Das wurde auch lange gemacht. Heute ist das Ganze ein Museum und wird eben nur noch zu besonderen Anlässen benutzt. Hier könnt ihr mehr dazu erfahren. Jedenfalls wollten die Kollegen testen, ob sie mit ihrem Empfänger hier überhaupt etwas empfangen können. Tatsächlich werden solch niedrige Frequenzensenden noch immer genutzt, um z.B. mit U-Booten zu kommunizieren. Wir haben es auch tatsächlich geschafft zwei Sender aus den USA zu empfangen, einmal einen auf Hawaii und dann einen aus Seattle. Aus Europa konnten wir nichts empfangen. Das kann an der Landmasse zwischen uns und Europa liegen, wenn wir in der Antarktis sind, dann haben wir mehr Wasser zwischen uns und Europa und damit könnten die Funkwellen besser bis zu uns kommen, da es keine/wenig Störungen auf dem Weg gibt. Bleiben wir mal gespannt!

Ansonsten waren wir noch einkaufen für unsere Zeit auf der Station. Es gibt keinen Koch und auch keine Verpflegung, die vom DLR gestellt wird. Daher müssen wir uns selbst um alles kümmern. Die Kollegen, die aktuell auf der Station sind haben schon viel zu essen vor Ort, aber wir wurden gebeten noch einiges einzukaufen. Auch Dinge, die wir für das Frühstück benötigen und auf was wir sonst ungern verzichten wollen, waren noch für uns angesagt. Dafür waren wir etwa 3 Stunden einkaufen und sind dann mit drei großen vollen Einkaufswägen aus dem örtlichen Lider (eigentlich Walmart) gegangen. Wir hatten hierbei Unterstützung von locals, die auch mit dem DLR zusammen arbeiten. Diese lagern jetzt auch aktuell unsere Einkäufe.

Am Sonntag hat uns dann unser DLR Kollege Cristian seine Heimatstadt gezeigt. Dafür sind wir ein wenig in der Stadt umhergegangen, haben einen Aussichtspunkt besucht und auch in einem kleinen Cafe zu Mittag gegessen. Ein paar Eindrü©ke könnt ihr unten sehen.

Insgesamt gefällt mir die Stadt. Sie ist nicht zu groß und wirkt sehr angenehm. Überall gibt es kleine Häuser und viele sehen sehr individuell aus. Da Punta Arenas eine florierende Stadt war, als es den Panamakanal noch nicht gab, gibt es auch viele schöne alte Häuser aus alten Zeiten. Definitiv einen Beusch wert, wenn man eh mal nach Patagonien reisen möchte.

Nun werden wir hier wahrscheinlich noch etwas Zeit verbringen, denn nach aktueller Lage wird kein Flug vor Mittwoch den 13.12. stattfinden. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt und wann wir den nächsten Schritt in Richtung Antarktis gehen.

Bilder

Die Antenne, um den Sender aus Schweden zu empfangen
Die Antenne, um den Sender aus Schweden zu empfangen